Rehabilitationszentrum für ehemalige Kinderarbeiterinnen
Fast jedes zehnte Kind weltweit (rund 152 Millionen) verrichtet – nach Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation ILO - Kinderarbeit, ihrer Grundrechte und Zukunftschancen beraubt. Die Hälfte von ihnen ist unter 12 Jahre alt. Allein in Asien schuften 62 Millionen Mädchen und Jungen unter schlimmsten Bedingungen. Der Verein Don Bosco Mondo baut mit Hilfe von Sternstunden ein Rehabilitationszentrum für ehemalige Kinderarbeiterinnen in Indien.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Don Bosco Mondo e.V. Sträßchensweg 3 |
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Aktionsjahr | 2019 |
Ort | Indien, Kalaburagi |
Fördersumme | 211.000,00 € |
Das Rehabilitationszentrum in Bablad im Distrikt Kalaburagi bietet Mädchen Schutz, die von Kinderarbeit oder -heirat betroffen sind. Fast 90 Prozent der Bewohner hier leben in ländlichen Gegenden und haben einen sehr niedrigen Lebensstandard. Zudem herrscht hier sehr trockenes Klima. Dies wirkt sich negativ auf die landwirtschaftlichen Erträge aus, von denen die meisten Familien abhängig sind. Die Armut führt dazu, dass viele Familien ihre Kinder arbeiten lassen, damit diese zum Familieneinkommen betragen, anstatt sie zur Schule zu schicken und ihnen somit die Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen.
Seit Juli 2016 ist die Beschäftigung von Kindern bis 14 Jahren in Indien verboten. Bis zur vollständigen Umsetzung des Gesetzes wird es aber noch einige Zeit dauern. Die Tatsache, dass viele Schulen schwer erreichbar und die Eltern sich der Bedeutung von Bildung oft nicht bewusst sind, trägt dazu bei, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO trägt Kinderarbeit zwischen 25 und 40 Prozent zum Haushaltseinkommen bei.
Die Salesianer Don Boscos betreiben in Bablad eine Schule und ein Rehabilitationszentrum für von Kinderarbeit betroffene Jungen. Besonders gefährdete Kinder erhalten neben Brückenkursen auch Unterkunft und Fürsorge. Im Rehabilitationszentrum sind jedoch hauptsächlich Jungen untergebracht, für Mädchen gibt es kaum Kapazitäten. Der Bau eines weiteren Rehabilitationszentrums, in dem nur Mädchen aufgenommen werden, ist daher dringend erforderlich. Jährlich können dort etwa 50 Mädchen, die von Kinderarbeit betroffen oder von Kinderheirat gefährdet sind, unter kommen. Mädchen werden in Indien nach wie vor als minderwertig betrachtet. Das Rehabilitationszentrum senkt so nicht nur die Kinderarbeit in der Projektregion, sondern verbessert auch die Lebenssituation der Mädchen und ermöglicht ihnen eine Zukunftsperspektive.