Florika - Pädagogische Förderung von benachteiligten Roma-Mädchen

Roma-Mädchen haben in ihrer Heimat kaum eine Chance. Ausgrenzung und mangelhafte Schulbildung führen zu einem Leben in bitterer Not. Nicht selten geraten diese Mädchen in die Fänge der Zwangsprostitution. Das Projekt FLORIKA will mit gezielter Bildungs- und Präventionsarbeit erreichen, dass sie eine Chance für ein besseres Leben erhalten.

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungSTOP dem Frauenhandel - ökumenische gGmbH

Schwanthalerstr. 79
80336 München

Aktionsjahr2019
OrtBulgarien, Burgas
Fördersumme62.000,00 €
© Foto: STOP dem Frauenhandel - ökumenische gGmbH

In der bulgarischen Hafenstadt Burgas leben rund 17.000 Roma als ethnische Minderheit. Schätzungen zufolge sind mehr als 60 Prozent von ihnen dauerhaft arbeitslos.
Zu einem Leben im sozialen Abseits kommen für die dort ansässigen Mädchen und Frauen Benachteiligungen im Bildungsbereich, nicht wenige sind Analphabetinnen. Armut und frühe Verheiratung, teilweise bereits im Kindesalter, sind häufig Ursache für einen Schulabbruch. 

Die Emigration nach Deutschland und ein abgesichertes Leben sind für viele der große Traum. Ein gefundenes Fressen für Menschenhändler, die sich die Verzweiflung von Eltern zu Nutze machen und deren Töchter mit falschen Versprechungen aus den Familien lösen und anschließend über kriminelle Händlerringe in den internationalen Frauenhandel schleusen. Ein hoher Anteil der Mädchen und Frauen, die in Deutschland zu Billigstarbeit oder Prostitution gezwungen werden, kommt aus Bulgarien.

Das Projekt FLORIKA will mit gezielter Bildungs- und Präventionsarbeit erreichen, dass die benachteiligten Mädchen vor Ort in Bulgarien eine Chance auf ein besseres Leben erhalten und nicht Opfer von Menschenhandel werden. Zielgruppe sind Not leidende Mädchen im Alter von 9-14 Jahren. In der Tagesstätte des Projekts erhalten sie Näh- und Kochunterricht, die Pädagoginnen basteln und spielen mit ihnen und geben gezielt individuelle pädagogische Förderung.

In einem zweiten Schritt werden die erfolgreich aufgefangenen Jugendlichen zu sogenannten „Teenage Change Agents“ ausgebildet. Junge Frauen und Männer im Alter von 14-18 Jahren sollen einen weiteren Kreis an Jugendlichen im Viertel erreichen. Dieser Ansatz einer Beratung von Betroffenen durch Betroffene wurde bereits in einem kleinen Pilotprojekt getestet und ist erfolgversprechend. Bei besonders marginalisierten Bevölkerungsgruppen hat man mit dieser Methode sehr gute und nachhaltige Erfolge bewirken können.

© Foto: STOP dem Frauenhandel - ökumenische gGmbH