Präventionsmaßnahme zur Senkung des Frührisikos für Adipositas und Diabetes bei Mutter und Kind
Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben Übergewicht, das entspricht etwa 1,7 Millionen Mädchen und Jungen zwischen 3 und 17 Jahren. Rund ein Drittel davon ist adipös, also stark übergewichtig mit krankhaften Auswirkungen.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Stiftung Kardiovaskuläre Prävention im Kindesalter c/o Deutsches Stiftungszentrum |
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Aktionsjahr | 2018 |
Ort | Oberbayern, München |
Fördersumme | 313.049,76 € |
Dabei spielt häufig das familiäre Umfeld eine Rolle: für Kinder, deren Eltern übergewichtig sind, ist das eigene Risiko deutlich erhöht. Dazu kommt der soziale Faktor: Mädchen und Jungen aus ärmeren Familien sind dreimal so häufig adipös wie Kinder und Jugendliche mit hohem Sozialstatus.
Die Folgen wiegen schwer: Blutdruck und Cholesterinspiegel steigen bereits im Kindesalter, ebenso das Risiko für Typ-2-Diabetes, Leberverfettung, Gelenkschäden, nächtliche Atmungsstörungen und Arterienverkalkung. Dazu kommt die psychosoziale Belastung durch Hänseleien anderer. An vielen Aktivitäten können die Mädchen und Jungen nicht im gleichen Maße wie ihre Altersgenossen teilnehmen. Mit zunehmendem Alter kommt dann die Gefahr von Herz-Kreislauf-Leiden, Schlaganfällen sowie Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems hinzu. Die Lebenserwartung sinkt.

Ein wichtiger protektiver Faktor gegen die Entwicklung von Übergewicht bei Kindern ist das Stillen von Säuglingen. Erfahrungsgemäß stillen adipöse Mütter jedoch seltener und über einen kürzeren Zeitraum. Deshalb führt die Stiftung Kardiovaskuläre Prävention im Kindesalter in Zusammenarbeit mit vier Münchner Kreißsälen eine Pilotstudie durch. Hierbei werden Mütter dazu angeregt, ihre Babys über mindestens sechs Monate, wenn möglich auch darüber hinaus, zu stillen. Sternstunden unterstützt das Pilotprojekt, damit mehr Kinder in eine gesunde Zukunft starten können.