Verbesserung der Nahrungsversorgung von südsudanesischen Flüchtlingskindern

Die Gesamtzahl der südsudanesischen Flüchtlinge in Uganda hat sich zum Jahresende 2016 auf rund 500.000 erhöht. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Sie fliehen vor dem anhaltenden Bürgerkrieg, aber auch vor der drohenden Hungersnot im Südsudan. 

Projekt Steckbrief

ProjektdurchführungAMREF Deutschland - Gesellschaft für Medizin und Forschung in Afrika e.V.

Frickastrasse 22
80639 München

Aktionsjahr2017
OrtUganda, Adjumani
Fördersumme400.000,00 €
Mann (links) misst Oberarmumfang bei einem Kleinkind (Kontrolle des Ernährungszustands), Kind sitzt bei Mutter auf dem Schoß
© Foto: AMREF Deutschland e.V.

Da die Menschen oft sehr lange in den Flüchtlingsunterkünften bleiben, ist es besonders wichtig, dass ihre Kinder dort zur Schule gehen können, um einer Generation ohne Ausbildung und Perspektiven vorzubeugen. Doch die meisten von ihnen sind mangelernährt und erkranken - häufige Fehlzeiten in der Schule sind die Folge. Der Grund für die weit verbreitete Mangelernährung unter den Flüchtlingskindern sind nicht nur die fehlenden Lebensmittel, sondern oft auch die Qualität der zur Verfügung stehenden Nahrung. Derzeit erhalten Frauen und Kinder lediglich Speisestärke und Samen - wichtige Nahrungsbestandteile wie beispielsweise Vitamin A oder Eisen sind darin nicht enthalten. Die Versorgung mit ergänzender Nahrung ist daher wichtig. 

Hinzu kommt, dass die allgemeine Gesundheitsversorgung in Adjumani unzureichend ist. Weil in der Gemeinde nicht genügend medizinische Fachkräfte arbeiten, werden die Bewohner der Flüchtlingssiedlung nicht auf Mangelernährung untersucht. Deshalb unterstützt Sternstunden den Verein AMREF Deutschland, der unter anderem Maßnahmen zur Früherkennung von Mangelernährung bereitstellen will.

© Foto: AMREF Deutschland e.V.

Im Rahmen des Projektes werden Kinder an 35 Schulen mit dringend benötigter Nahrung versorgt und Lehrer und Schüler in den Bereichen Ernährung, Früherkennung von Mangelernährung, Anbau von Nutzpflanzen und die Nutzung von mit Vitaminen angereicherten Lebensmitteln sensibilisiert. 17.500 Schüler werden so erreicht. Etwa zwei Drittel der Schulen sind Schulen für Flüchtlingskinder, die anderen Schulen werden von Kindern der ansässigen, ebenso sehr armen Landbevölkerung besucht. Zusätzlich sollen Schulgärten angelegt werden.

Ferner werden alle Familien mit Kindern unter 5 Jahren in der Gemeinde über die Früherkennung von Mangelernährung und den Anbau von Nutzpflanzen aufgeklärt. Da Uganda für die ankommenden Flüchtlinge keine Zeltlager errichtet, sondern Lehmhütten-Siedlungen baut, steht den Flüchtlingsfamilien Land zur Verfügung, um einen kleinen Gemüsegarten mit Kartoffeln, Manjok und Früchten anzulegen. Deshalb sollen an Familien mit Kindern unter 5 Jahren auch Setzlinge ausgegeben werden. 

© Foto: AMREF Deutschland e.V.