Therapeutisches Bad für das Caritas Mädchenheim Gauting
"Jedes vierte Kind in Deutschland ist psychisch krank", solche Schlagzeilen häufen sich. Tatsache ist, dass die psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen massiver werden. Sternstunden investiert in wohlgeprüfte Projekte, in denen junge Menschen therapiert und gefestigt werden. Das Mädchenheim Gauting ist so ein Ort, eine Art Trutzburg gegen die oft verheerenden Auswirkungen von Gewalt an Kindern.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Caritasverband der Erzdiözese München-Freising e.V. Hirtenstr. 2 - 4 |
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Aktionsjahr | 2011 |
Ort | Gauting |
Fördersumme | 225.000,00 € |
Sie haben alle Lebensgeschichten hinter sich, die sie kaum tragen können, die eigentlich schon für ein langes Leben viel zu viel sind. Dabei sind sie noch nicht einmal volljährig. Im Caritas Mädchenheim Gauting leben rund 60 Mädchen ab 12 Jahren. Sie alle waren massiven Verletzungen ausgesetzt, psychisch und oft auch körperlich, Verletzungen, die ihre Seele traumatisierten. Viele von ihnen haben die Schule geschmissen, ihr Zuhause verlassen, manche sind kriminell geworden, weil die Umstände es mit sich brachten, und fast alle haben sie die Tendenz wegzulaufen. Und damit sie das nicht weiter tun, hat die Einrichtung auch geschlossene Gruppen. Die Mädchen werden vor sich selber geschützt, bis sie innerlich stabiler sind. Sie haben kein Vertrauen, weder in sich selbst noch in andere.
Ein Schutzraum
Das Mädchenheim Gauting ist ein Schutzraum mit hoher therapeutischer Fachlichkeit und Fürsorge. Die heute 16-jährige Stella hat Wunden, und sie hat bereits auch Narben. Und das ist gut so, sie ist auf einem Weg, der die Verarbeitung ihrer Traumata zulässt. Sie hat sich geritzt, bis die Arme bluteten. Sie musste spüren, dass sie am Leben ist, weil sie innerlich wie abgestorben war.
Für den Heilungsprozess ist es so wichtig, sich selber und den Körper spüren zu lernen. Und weil Wasser eine so wohltuende, therapeutische Wirkung hat, wurde mit Hilfe von Sternstunden das marode, mit Keimen belastete, therapeutische Schwimmbad renoviert. Weil die Mädchen sich dort getragen und irgendwie leichter fühlen. Und Stella ist stolz, weil sie die ganze Bahn durchtauchen kann – sie hat schon so viel geschafft.